Am Samstag dem 29.8.2009 fand bei schwierigsten Wetterbedingungen in Podersdorf ein Triathlon über die Halbdistanz und über die Langdistanz statt. Ich bin als Saisonabschluss über die Halbdistanz gestartet, es war für mich der schwierigste Triathlon bisher.
Am Freitag am Nachmittag war die Registrierung geöffnet. Wir hatten im Schatten 35°C, absolute Windstille, blauer Himmel, total ruhiger See. Im Festzelt, wo die Registrierung und das Kaiserschmarrnessen stattfanden, war es extrem heiss. Schon alleine vom Sitzen kam man ins Schwitzen (was sich am Samstag ändern sollte). Nachdem ich mich registriert hatte und den Kaiserschmarrn gegessen hatte, beschloss ich, bis zur Rennbesprechung das Zelt zu verlassen und mir ein ruhiges Plätzchen im Schatten zu suchen (was ich auch fand).
Ich genoss diesen schönen Nachmittag, um 18:00 ging ich dann wieder zum Festzelt, wo ich auch meinen Trainer Gerhard Brandl traf (den trifft man wie das schlechte Geld überall ;-)). Es ist immer wieder eine Freude Gerhard zu treffen und mit ihm zu plaudern! Die Wettkampfbesprechung war ziemlich langweilig, es zog sich dahin, schien alles klar zu sein. So konnte ich gegen 19:30 nach Hause fahren.
An diesem Abend war es so heiss, dass ich Probleme beim Einschlafen hatte. Ich konnte erst spät einschlafen, und wurde des öfteren in der Nacht munter (was nicht gut war, denn ich musste schon wieder um 4:00 aus dem Bett). Knapp vor 4:00 wurde ich ohne meinem Wecker munter, da hatte es schon zu regnen begonnen, auch der Wind hat angefangen zu blasen (wie vorhergesagt).
Nicht gerade motivierend, aber was soll's, ist ja für alle gleich. Auf der Fahrt nach Podersdorf wurde das Wetter immer schlechter, und über dem Neusiedlersee hatte sich eine heftige Gewitterfront breitgemacht. Mein Rad hatte ich am Vorabend auf Grund des Wetterberichtes noch nicht eingecheckt, das wollte ich am Morgen machen. Aber bevor ich einchecken ging, wollte ich mal die Lage sichten, und ging ohne Rad, nur mit warmer Bekleidung und Schirm bewaffnet zur Wechselzone. Schon nach 20m kehrte ich um, denn es waren so viele Pfützen, dass ich anstatt der Turnschuhe die Badeschlapfen anzog. Auf dem Weg zur Wechselzone sprach ich mit einigen Teilnehmern, jeder war so motiviert wie ich (also fast gar nicht), einige meinten, es würde abgesagt werden (was zum Glück nicht passierte). Knapp vor 6:00 öffnete der Checkin, und der Sprecher sprach schon von einer Verschiebung um vielleicht eine Stunde auf Grund der Gewitterfront.
Ich ging zurück zum Auto, zog mich gemütlich um (mein warmes Gewand war trotz dem Regenschirm komplett durchnässt, also blieb mir nur mehr meine Wettkampfbekleidung). Danach richtete ich mein Rad her und ging in der Wettkampfbekleidung und Badeschlapfen bei gefühlten 10°C zum Checkin. Der Checkin für die Halbdistanz war an der Seeseite, und da sah ich an diesem Tag zum ersten Mal den rauhen See, die extrem hohen Wellen. Ich checkte ein, richtete schnell meinen Wechselplatz her (mir war saukalt), und ging danach schnell mit meinem Neopren im Arm ins Wechselzelt, wo es etwas wärmer war. Dort sass ich dann eine Weile und zitterte vor Kälte (oder war es die Angst vor den hohen Wellen ;-)).
Gegen 7:00 (Start war um 7:30) war es fix, die Gewitterfront war abgezogen, der Start kann pünktlich erfolgen. Ich zog meinen Neo an, dabei wurde mir das erste Mal an diesem Tag warm. Danach ging ich zum See, wärmte mich auf und schwamm einige Meter. Schon da merkte ich, dass es an diesem Tag sehr schwer werden wird.
Punkt 7:30 erfolgte der Start, und die Qual begann. So ein hartes Schwimmen habe ich noch nie erlebt. Die Wellen waren extrem hoch, dazu die vielen Teilnehmer (über 1000), das war hart. Schon nach wenigen Metern war es so, dass anscheinend keiner mehr wirklich wusste, wo es langgeht, und es wurde nur mehr kreuz und quer geschwommen. Ich versuchte mich zwar zu orientieren, aber das war bei diesem Seegang nicht möglich. Zum Glück ist der Neusiedlersee nicht tief, man konnte sich immer wieder hinstellen und schauen wo es langgeht. Doch wenn dann wieder ein Welle kam, dann sah man auch im Stehen nichts. Irgendwie habe ich es doch geschafft ins Ziel zu kommen, und ich war überglücklich darüber. Erschöpft, demotiviert, aber glücklich, dass das Schwimmen vorbei ist.
Der erste Wechsel ging einigermassen flott (sicher, wäre schneller gegangen, aber die Motivation fehlte!) von statten. Ich schnappte mein Rad und musste erst mal fragen, wo es überhaupt aus der Wechselzone rausgeht. Entweder wurde das bei der Besprechung nicht gesagt, oder ich hatte nicht aufgepasst. Egal, ich fand den Weg. Auf dem Weg raus war es dermassen matschig, dass man bis über die Knöchel im Matsch versank. Mit den schmutzigen Füssen musste man dann in die Radschuhe, was nicht angenehm war.
Die ersten Radmeter lies ich gemütlich angenehm, ich musste mich noch vom Schwimmen erholen. Meinem Magen hatte das Schwimmen schwer geschadet, schon beim Schwimmen war mir schlecht. Daher etwas Vorsicht am Rad. Nach einigen km mit etwas Rückenwind gab es eine 180° Kehre, wo auf einmal totaler Gegenwind herrschte. Das tat in den Beinen richtig weh. Von da an gab es die nächsten 35-40km fast nur Gegen- oder Seitenwind. Beim Gegenwind konnte man sich zumindest auf den Aerolenker legen, aber bei Seitenwind war das ziemlich schwer. Was ich mir da so gedacht habe schreibe ich besser nicht ;-), aber einen Gedanken schon: nie mehr Podersdorf! Als ich die erste von zwei Runden hinter mir hatte, war ich erstaunt über die doch nicht so schlechte Zeit. Und jetzt kamen auch wieder die wenigen km mit etwas Rückenwind. Mein Magen hatte sich zu diesem Zeitpunkt ein wenig beruhigt, ich konnte meinen Peerotonriegel essen. Die zweite Runde war nicht viel anders als die erste Runde, der Wind war weiterhin sehr stark, auch der Regen hatte nicht ganz aufgehört.
Erschöpft stieg ich nach der zweiten Runde vom Rad und ging gemütlich durch die vielen Pfützen und Schlammlöcher zu meinem Wechselplatz. Dort musste ich erst mal versuchen meine Füsse zu reinigen, damit ich mit nicht so arg schmutzigen Füssen in die Laufschuhe muss. Daher dauerte dieser Wechsel auch ziemlich lange. Langsam laufend verlies ich die Wechselzone, Motivation war noch immer wirklich nicht vorhanden. Ich wollte den Bewerb nur mehr hinter mir haben, Zeit war mir egal.
Doch beim Laufen hatte es dann aufgehört zu regnen, den Wind spürte man nicht so arg wie auf der Radstrecke, die Temperaturen von 15° waren für's laufen optimal, also perfekte Bedingungen. Daher beschloss ich doch mehr Gas zu geben und pendelte mich auf einen Schnitt von 5:03 pro km ein (vor dem Bewerb dachte ich mir, dass ich zwischen 4:30 und 4:45 laufe, aber die Motivation...). Diesen Schnitt konnte ich bis zum Ende perfekt halten. Die vielen Helfer an den Verpflegungsstellen leisteten tolle Arbeit, trotz dem schlechten Wetter hatte alles gepasst! Vielen Dank an euch Helfer!
Nach 5:24:50 erreichte ich glücklich das Ziel. War zwar weit weg von meiner angepeilten Zeit, aber auf Grund der schwierigen Verhältnisse und zum grössten Teil nicht vorhandenen Motivation war ich dennoch zufrieden. So einen harten Triathlon habe ich noch nie erlebt, im nachhinein betrachtet bin ich froh, doch teilgenommen zu haben und stolz, den Bewerb beendet zu haben!
Im Ziel traf ich Gerhard, auch Gerhard sagte mir, dass er solche schwere Bedingungen noch nicht gesehen hat (vor allem beim Schwimmen). Was mich am meisten ärgerte war, dass am Sonntag das Wetter wieder sehr schön war, blauer Himmel, Sonnenschein, Temperaturen um 25° und kein Wind. Freitag schön, Sonntag schön, Samstag alles andere als schön. Aber das gehört dazu.
Zum Abschluss noch meine Zeiten:
Schwimmen: 41:23
Wechsel 1: 1:40
Rad: 2:52:28
Wechsel 2: 3:17
Lauf: 1:46:00
Gesamt: 5:24:50
Das war mein letzter Triathlon in dieser Saison, mein insgesamt 8. Triathlon heuer. Ich dachte zu Beginn der Saison nicht, dass ich 8 Triathlons bestreiten werde (1 Langdistanz, 2 Halbdistanzen, 2 Kurzdistanzen und 3 Sprintdistanzen), dazu 1 Radmarathon und ein 10km Lauf, aber Gerhard hat mich super trainiert, es ging sehr gut. Vor allem die Sprint- und Kurzdistanzen waren für mich das beste Training, denn da gab ich wirklich alles, was im Training leider ganz selten der Fall ist.
Heuer folgt noch der Businessrun am 10.9. in Wien, danach eine Woche Urlaub, und dann vielleicht noch einige Laufbewerbe. Am Samstag war ich froh, dass die Saison schön langsam zu Ende geht, während des Bewerbes dachte ich mir, nie wieder Podersdorf. Doch schon am Tag danach beschloss ich, wenn es sich von der Zeit her ausgeht, dass ich nächstes Jahr wieder in Poderdorf teilnehmen werde. Für das schlechte Wetter kann der Veranstalter nichts, alles andere hat ja gepasst. Und die Rad- und Laufstrecke sind ziemlich schnell, da muss einiges drinnen sein. Und ich bin auch traurig, dass sich heuer keine Triathlons mehr ausgehen. Daher freue ich mich schon sehr auf die nächste Saison, die voraussichtlich wieder in Grosssteinbach mit einem Sprintbewerb Mitte Mai beginnen wird.
Ihr müsst auf den nächsten Blog natürlich nicht solange warten, ich werde weiterhin brav posten. Ich wünsche euch einen schönen Wochenbeginn und geniest das tolle Wetter das wir haben!
Markus!
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