Das Jahr zuvor hatte ich schon in Neufeld an der Kurzdistanz teilgenommen, daher war für mich heuer wieder nur die Kurzdistanz von Interesse, um zu sehen, wo ich stehe. Es ist natürlich schwer die beiden Ergebnisse zu vergleichen, aber man kann doch einen Fortschritt oder Rückschritt sehen.
Ich hatte mir heuer für diesen Triathlon 2 Ziele gesetzt:
1. Schneller zu sein als im Vorjahr
2. unter 2:30 zu bleiben
Beide Ziele schienen noch am Samstag schwer zu erreichen, da es Freitag Mittags zu regnen begann und bis Samstag Abend anhielt. Aber über Nacht hörte es auf und am Sonntag Morgen kam sogar die Sonne durch. Warm war es am Morgen allerdings nicht, um 6:00 hatten wir gerade mal 10°.
Ich hatte eine anstrengende Trainingswoche hinter mir und fühlte mich am Sonntag noch etwas müde. Daher war ich recht froh als bei der Rennbesprechung bekannt gegeben wurde, dass Neopren erlaubt ist. Von anderen Teilnehmern hörte ich, dass das in Neufeld eine Rarität ist, aber wenn der See nur 19° hat, dann kann man Neo schon erlauben. Voriges Jahr war Neoverbot, daher begann ich schon hier zu rechnen: mit Neo schwimme ich schneller, benötige aber länger beim Wechsel -> sollte also im Vergleich zum Vorjahr unentschieden sein.
Bis zum Start hin wurde der Wind immer stärker, und der See war ziemlich unruhig. Ich bin öfters im Neufelder See schwimmen, doch so unruhig habe ich ihn noch nie erlebt. Dementsprechend anstrengend war auch das Schwimmen, dazu kam noch, dass es im Gegensatz zum Vorjahr keine Startwellen mehr gab, sondern einen Massenstart. Man muss es hinnehmen wie es ist, Startwellen wären mir lieber gewesen weil weniger Prügeleien, andererseits war dieser Wettkampf für mich als Vorbereitung für den Ironman Klagenfurt geplant, und dort gibt es auch einen Massenstart. Also eine gute Vorbereitung. Ich stand beim Start weit vorne, aber auf Grund meiner Müdigkeit bin ich nicht wirklich schnell weggekommen, und so sollte es auch das ganze Schwimmen über bleiben. Es waren 2 Runden in Dreiecksform zu schwimmen, mit einem kurzen Landgang zwischen den beiden Runden. Schon bei der ersten Boje bin ich mich "verschwommen", ich habe mich nicht rechtzeitig orientiert und bin deswegen einen Umweg geschwommen. War mir sofort eine Lehre, und ich habe mich von da weg öfters orientiert.
Nach 27:56 stieg ich aus dem Wasser und war sofort von dieser Zeit enttäuscht. Voriges Jahr hatte ich ohne Neo 28:15 benötigt, nur war da der See nicht so unruhig. Dann kam nach dazu, dass ich mich zu sehr auf meine Stoppuhr konzentrierte und mit dem linken Fuß voll auf eine Wurzel trat. Das tat ziemlich weh... Der erste Wechsel gelang mir auch nicht so wie gewollt, ich kam nicht so schnell aus dem Neo raus. Oft geübt, aber an diesem Tag wollte es halt nicht klappen. Nach 2:06 war ich aus der Wechselzone draussen. Das für mich positive war, dass ich trotz meiner Probleme mit dem Neo um 1:03 schneller war als im Vorjahr (wo ich keinen Neo auszuziehen hatte).
Die Radstrecke in Neufeld ist nicht gerade leicht, aber auch nicht übermässig schwer. Aber gestern war doch ein stärkerer Wind, der das Radfahren schwerer machte. Einmal wurde ich von einem Kampfrichter während einer Steigung aufgefordert, entweder zu überholen oder mich zurückfallen zu lassen. Für mich unverständlich, denn ich hatte zum Vordermann genügend Abstand gehalten, und der Vordermann ist mit 3 anderen in einem Paket gefahren, und zu denen sagte er nichts. Naja, was soll's. Ich habe mich kurz einen Meter zurückfallen lassen und danach zum Überholen angesetzt. Und mit Kampfrichter sollte man nicht diskutieren, da bleibt man übrig. Ansonst gab es keinen nennenswerten Ereignisse auf der Radstrecke. Für die 40km habe ich 1:10:43 benötigt, um 2:04 schneller als im Vorjahr.
In der zweiten Wechselzone habe ich mir den rechten Socken nicht ordentlich angezogen. Als ich dann im Schuh war, habe ich es sofort gemerkt und musste den Schuh nochmals ausziehen, Socken richten, Schuh anziehen... Nach 1:54 war ich aus der Wechselzone draussen (Vorjahr: 2:37).
Im Vorjahr war es beim Laufen sehr heiss, heuer zum Glück nicht so. Aber die Laufstrecke ist die meiste Zeit in der Sonne, und ich schätze mal, 30° werden es schon gewesen sein heuer. Da ich in St. Pölten Probleme mit dem Magen hatte und beim Laufen mal hinter die Büsche musste, bin ich es gestern vorsichtiger angegangen (und ich war auch müde ;-)). Ca 1km vor dem Ziel stand mein Trainer Gerhard mit seiner "Reklametafel". Falls ihr mal bei einem Triathlon dabei seid, und ihr seht einen etwas älteren, aber sehr, sehr sportlichen Herrn, der alle Teilnehmer anfeuert und eine Tafel mit gelbem Hintergrund und roter Schrift ("die erste Triathlonschule") hat, dann handelt es sich um Gerhard. Wenn Gerhard am Streckenrand steht ist das sehr aufbauend, dann man sieht, dass er sogar als Zuschauer für diesen Sport lebt. Mich hat er angefeuert, dass ich nochmals alles geben muss, die Speicher richtig entleeren, ich muss richtig müde sein nach dem Lauf usw. Und das war auch der Fall. Es wäre zwar etwas schneller gegangen beim Laufen, aber es war auch so in Ordnung. Für die 10,2 km benötigte ich 48:48, als Vergleich im Vorjahr 53:57.
Gesamt: 2:31:28
Vorjahr: 2:40:45
Also Ziel 1 erreicht, Ziel 2 nicht erreicht. Ich denke, ich habe die 1:28 beim Schwimmen vergeben, da wäre mehr drinnen gewesen. Auch Gerhard war der Meinung, in ausgeruhtem Zustand und bei besseren Bedingungen wäre für mich ganz locker eine Zeit unter 2:30 drinnen gewesen. Naja, was soll's, so habe ich ein Ziel für das nächste Jahr ;-).
Mir hat dieser Triathlon wieder sehr viel Spass gemacht. Heute ist für mich ein Ruhetag eingeplant, ab morgen geht es wieder los. Die letzte anstrengende Woche, am Sonntag folgt ein Sprintbewerb, und nächste Woche Regeneration. Bald ist es soweit, die Zeit ist seit meinem Trainingsbeginn Mitte Oktober richtig schnell vergangen. Anfangs ist der Ironman Klagenfurt noch so weit entfernt, jetzt sind es nicht einmal mehr 2 Wochen. Und bei den Wettbewerben, im Schwimmbad und wo immer man Triathleten trifft, gibt es nur mehr ein Thema: Ironman Klagenfurt am 5.7.2009. Auch mein Frau freut sich schon auf diesen Bewerb, denn für sie sind es ein paar schöne Tage in Pörtschach am Wörthersee, wo sie in aller Ruhe ausspannen kann. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen und endlich für längere Zeit beständig schön werden.
Zum Abschluss noch einige Fotos, die im Internet gratis zum Donwload zur Verfügung standen, und ich hoffe, dass ich diese Posten darf. Falls nicht, bitte verratet mich nicht ;-).


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