Hobbytriathlet Markus Counter / Zhler

Sonntag, 17. Juni 2012

Triathlon Neufeld, 17.6.2012

Ich liebe es Triathlet zu sein! Schon um 6:00 hatten wir heute 18°C, blauen Himmel und Sonnenschein. Und so blieb es den ganzen Tag über, mit Ausnahme der Temperatur, die immer weiter nach oben kletterte. Das sind genau die Momente und Tage, wo ich mir denke, wie gut geht es mir, dass ich diese Tage genießen darf. Genießen bedeutet für mich, nicht faul in der Sonne oder sonst wo herum zu liegen, sondern aktiv genießen, raus in die Natur und etwas machen (Sport machen). Bei so einem Wetter wie heute lacht das Herz schon in aller Früh und man freut sich, wenn man früh am Morgen aufstehen darf. Auch wenn der nachfolgende Bericht zu meiner Liebe zum heutigen Wetter etwas widersprüchlich sein mag: ich liebe es Triathlet zu sein!

Heute bin ich in Neufeld an der Leitha an der olympischen Distanz (1,5km schwimmen, 40km rad, 10,5km laufen) gestartet. Nachdem voriges Jahr für mich die Frage im Raum stand, ob ich starten soll (auf Grund des schlechten Wetters), stellte sich diese Frage heute nicht. Endlich hatte der Veranstalter wieder mal Glück, und es sei ihm gegönnt. Für mich sind die heissen Temperaturen bei einem Wettkampf eine Qual! Der Fahrradcomputer zeigte (nachdem ich mein geliebtes Rad nach dem Bewerb aus der Wechselzone geholt hatte) mehr als 40°C an, und ich weiss, dass bei heissen Temperaturen mein Körper beim Laufen streikt. Da aber in Klagenfurt beim Ironman es meist auch heiss ist, war dieser Bewerb heute die ideale Vorbereitung.

Heute fand das Vorspiel statt, in 2 Wochen kommt der Höhepunkt! Auch wenn das Vorspiel nicht so verlief wie gewünscht, denke ich, dass ich für den 1.7., für den Höhepunkt, gut gerüstet bin. Leider habe ich heute auch wieder mal bravourös bewiesen, wie patschert (=ungeschickt) ich sein kann, aber dazu etwas später.

So, jetzt endlich zum Bericht:
Am Freitag war ich wieder mal um 5:30 im Neufeldersee schwimmen, da war der See noch ziemlich frisch. Heute war es schon etwas wärmer. Das kann zum einen deswegen sein, weil es gestern heiss war, zum anderen, weil ich ausgeschlafen war (nicht so wie am Freitag ;-) ). Aber der See war zum Glück nicht warm genug um ein Neoprenverbot auszusprechen (laut Veranstalter lag die Seetemperatur knapp unter 20°C, wenn man mal drinnen ist, dann ist es auch nicht mehr so kalt).

Obwohl der Bewerb schon vor einiger Zeit ausverkauft war, hat sich der Veranstalter dennoch breit schlagen lassen und das Kontingent an Startplätzen erhöht. Da es keinen Wellenstart in Neufeld gibt, sondern alle Athleten auf einmal losgelassen werden, und der Startbereich ziemlich eng ist, war die erste Runde ziemlich hart. Doch in der zweiten Runde lichtete sich das Feld etwas, da ging es dann schön dahin. Ich habe für die 2 Runden 28:00 benötigt. Zum Vergleich: im Vorjahr habe ich 25:28 benötigt. In Neufeld sieht man immer wieder sehr schön, wie vergleichbar die Schwimmzeiten sind, nämlich gar nicht. Jedes Jahr werden (so meine Vermutung) die Bojen anders gesetzt. Ich bin aber dennoch mit meiner Schwimmzeit zufrieden. Es wäre etwas mehr drinnen gewesen, aber ich bin 2 gleichmäßige Runden zu je 14:00 geschwommen.

Der Wechsel vom Schwimmen auf's Rad:
2:01. Langsam, geht aber bei mir anscheinend nicht schneller. Ich war halbwegs flott aus dem Neo und schnell bereit um die Wechselzone zu verlassen. Dann der Beweis meiner Tolpatschigkeit:
Jetzt mache ich doch schon ein paar Jahre Triathlon, habe einige Triathlons hinter mir, gehe die Abläufe auch im Training immer durch. Meist passt es, heute jedoch nicht. Raus aus der Wechselzone mit dem Rad und den in die Pedale eingeklippsten Radschuhen, rauf auf's Rad, und ich komme nicht richtig auf dem rechten Radschuh zu stehen. Das hat wieder zur Folge, dass ich mit dem linken Fuss nicht auf dem linken Radschuh zu stehen komme. Fazit: hoffen, dass ich nicht vor den vielen Zusehern auf die Schnauze falle. Beim ersten Tritt hatte ich Glück, ist noch irgendwie gut gegangen. Beim zweiten Tritt komme ich wieder nicht richtig auf den Schuhen zu stehen (damit ich dann ordentlich reinschlüpfen kann), was zur Folge hat, dass ich den linken Radschuh verliere (aber nicht auf die Schnauze falle). Stehen bleiben, runter vom Rad, der freundliche Ordner schiesst mir den Schuh zu... peinlich! Und hat viel Zeit gekostet. So oft trainiert, bei jeder Radausfahrt, nie gab es Probleme! Daher: kommende Woche wird ein Wechselzonentraining eingebaut, damit es in Klagenfurt besser klappt.

Voriges Jahr war es windstill beim Radfahren, heuer ging etwas der Wind (wie halt im Burgenland so üblich). Aber wirklich beeinträchtigend war der Wind nicht, obwohl, die zweite Radrunde hat man den Wind schon etwas stärker gespürt. In 1:08:43 (inklusive der peinlichen Schuhpanne) hatte ich die 40km hinter mir. Ich war doch etwas schlapp vom harten Training, aber es wäre noch etwas drinnen gewesen. Jedoch wollte ich mich nicht wieder am Rad so abschiessen wie am Stubenbergsee. Das gelang mir zwar heute, jedoch wäre es auch egal gewesen, wenn ich mich am Rad abgeschossen hätte. Dann hätte ich zumindest eine gute Radzeit gehabt.

Der Wechsel vom Rad zum Laufen:
2:00. Irgendwie war ich anfangs in der Wechselzone leicht orientierungslos. Ich habe zwar nach dem Schwimmen sofort mein Rad gefunden und nach dem Laufen den Platz, wo ich hingehöre (ist auch nicht immer der Fall bei mir), jedoch ging alles ziemlich langsam. Dazu kam noch, dass mir beim anziehen der Socken ein kleines Steinchen in die Socken reinrutschte, und ich das erst nachdem ich den Schuh anhatte gemerkt hatte. Ich wollte jedoch den Schuh nicht mehr ausziehen, da die anderen, die mit mir in etwa gleichzeitig in die Wechselzone reingekommen sind, schon weg waren. Daher Augen zu und durch. Folgen: ihr könnt es euch denken... Wird morgen aber schon wieder gut sein (hoffe ich).

Laufen:
Das Drama am heutigen Tag. Heiss! Kein Schatten auf der Laufstrecke! Ich habe gelitten. Wenn der Triathlon nach einem Laufkilometer zu Ende gewesen wäre, wäre es super gewesen. Km1: 4:22. Km2: 4:39. Die letzten 3km (von 10,5) nur mehr 5:10. Mein Körper wollte nicht mehr mitmachen bei diesen Temperaturen. Die erste Runde (5,2km) ging noch einigermassen, jedoch die 2. Runde war dann sehr hart. Hier möchte ich mich bei den Zusehern entlang der Strecke bedanken: die Anwohner standen mit Gartenschläuchen um uns etwas abzukühlen, und sie reichten uns auch Wasser zum Trinken. Vielen, vielen Dank, ohne euch wäre das ganze noch um vieles härter gewesen. Ihr habt uns Triathleten sehr geholfen. Ich habe für die 10,5km 51:42 benötigt, und war somit um 5(!) Minuten langsamer als im Vorjahr.

Ok, alle haben das gleiche Wetter, aber die einen kommen mit dem Wetter besser zurecht, die anderen weniger. Ich gehöre zu denjenigen, die bei heissen Temperaturen beim Laufen Probleme haben. Voriges Jahr war es kühl, das hat mir sehr zugesagt, daher der 5-Minuten Unterschied zum Vorjahr. Man sieht es aber auch an den Zeiten der anderen Triathleten, dass es heuer beim Laufen um vieles schwerer war als im Vorjahr!

Hier nochmals meine Zeiten:
Schwimmen: 28:00
Wechsel 1: 2:01
Rad: 1:08:43
Wechsel 2: 2:00
Laufen: 51:42
Gesamt: 2:32:28

Fazit:
Heuer fand der Triathlon in Neufeld zum 25. mal statt. Ich war jetzt schon einige Mal dort am Start, mir gefällt es in Neufeld. Es ist für mich nicht weit weg, 2 Wochen vor dem Ironman ist dieser Bewerb nochmals ein guter Check, und ich bin der Meinung, dass das Preis- Leistungsverhältnis stimmt. Jedes Jahr gibt es kritische Stimmen, die wird es vielleicht auch heuer wieder geben. Ich kann nur aus meiner Sicht sprechen und sagen, dass ich eigentlich nichts bemängeln kann. Die Strassen sind für das Radfahren nicht komplett gesperrt, jedoch geben sich die Helfer und die Polizei größte Mühe, dass wir nicht all zu sehr behindert werden. Aber auch beim Tristar Attersee waren die Strassen nicht für den Verkehr gesperrt. Da ich nicht weit von Neufeld entfernt wohne, kann ich bereits am Samstag meine Startunterlagen holen (was für viele nicht der Fall ist). Daher habe ich am Sonntag keinen Stress, da ich mich nicht in der langen Schlange für die Registrierung anstellen muss (hier könnte man vielleicht was tun, da jedes Jahr die lange Schlange ist). Man muss an dieser Stelle den vielen Helfern danken, denn ohne die würde gar nichts gehen. Man darf auch nicht vergessen, dass die Helfer NICHTS bekommen. Es gibt nach dem Bewerb Nudeln, und es gibt ein T-Shirt. Meine bessere und schönere Hälfte (=meine herzallerliebste Frau, der ich sehr dankbar bin, dass sie mich jeden "Unfug" machen lässt und mich auch dabei unterstützt) freut sich immer über die Baumwoll-T-Shirts. Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass mir die Baumwoll-T-Shirts viel lieber sind als die Funktionsshirts beim Ironman (sowohl in Klagenfurt als auch in St. Pölten).

Mir gefällt es sehr gut in Neufeld, ich komme immer wieder gerne, und das wird auch so bleiben! Abschliessend nochmals:
Ich liebe es Triathlet zu sein, auch wenn es nicht immer so läuft, wie es soll. Ich habe Spass am Sport, ich habe grossen Spass, wenn ich bei einem Wettbewerb starten kann. Mir gefällt es, wenn ich bekannte Gesichter sehe, die ich nur bei den Bewerben sehe, und wenn ich ein paar Worte mit ihnen wechseln kann. Und wenn dann noch dazu die Sonne scheint, wenn blauer Himmel ist, dann bin ich glücklich!

Bis demnächst,
Markus (der jetzt üben wird, wie man richtig auf das Rad aufsteigt ohne die Schuhe zu verlieren)

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