Hobbytriathlet Markus Counter / Zhler

Sonntag, 29. August 2010

28.8.2010, Podersdorf - Aua

Bei fast perfektem Wetter fand gestern in Podersdorf sowohl die Halb- als auch die Langdistanz statt. Mein Ziel war es auf der Halbdistanz (1,9km Schwimmen, 90km Rad und 21,1km Laufen) unter 5 Stunden zu bleiben. Leider sollte es auch hier nicht klappen (wie es auch heuer in Klagenfurt nicht geklappt hat unter 10:30 zu bleiben). Doch der Reihe nach.

Ich war topmotiviert, auch das Unwetter, das am Freitag Nachmittag über Podersdorf niederging und alles unter Wasser setzte, konnte meine Motivation nicht bremsen. Erst am Samstag morgen, nachdem es bei mir zu Hause noch recht schön war und es aber, je näher man nach Podersdorf kam, stärker regnete, wurde meine Motivation leicht gedämpft. Dazu die doch noch kühlen Temperaturen um 5:30, die Dunkelheit, alles unter Wasser.... Aber nach 6:00 wurde der Regen immer schwächer, auch Wind war keiner vorhanden, und da wusste ich, dass es klappen würde, unter 5 Stunden zu bleiben.

Beim Einchecken musste ich feststellen, dass in fast der komplette Wechselzone knöcheltief das Wasser stand und es ziemlich matschig war (Einstimmung auf den Wild-Sau Dirtrun ;-)). Meine Laufschuhe hüllte ich in ein Billasackerl ein und versuchte sie so zu platzieren, dass sie nicht so nass werden, was mir auch einigermassen gelang. Es wurde auch etwas wärmer, und im Laufe des Bewerbes pendelten sich die Temperaturen um die 20°C ein, was meine Temperaturen wären.

Beim Schwimmen stellte ich mich wieder ziemlich weit aussen, so dass ich nicht viel von den Prügeleien mitbekomme, doch die ersten 100m waren dennoch hart. Dort wo ich stand wurde schnell losgeschwommen und ich befand mich erst wieder in der Mitte eines Pulks. Doch der löste sich zum Glück sehr rasch auf und ich konnte mein Tempo schwimmen und meinen Rythmus finden. Der Neusiedlersee war fast spiegelglatt, überhaupt kein Vergleich zum Vorjahr. Man sah ohne Probleme die Bojen und die Gefahr, dass man seekrank wird, war dieses Mal auch nicht gegeben. Alles verlief beim Schwimmen super bis zur letzten Wende, wo es dann wieder zum Strand zurück geht. Bei dieser Boje war ich ganz aussen und konnte das Feld, das rechts von mir schwamm, bestens sehen. Daher atmete ich nur mehr nach rechts, was aber ein Fehler war. Dann die Halbdistanzler mussten nur eine Runde schwimmen, die Langdistanzler allerdings zwei. Und die befanden sich rechts von mir, während die Halbdistanzler immer mehr nach links zogen, was ich zu spät sah. Somit musste ich gegen Ende der Schwimmstrecke einen kleinen Umweg schimmen um nach links zum Ausstieg zurückzukommen. Naja, Orientierung ist alles, man sollte beim Triathlon beim Schwimmen ab und zu nach vorne schauen.

Dennoch bin ich mit meiner Schwimmzeit zufrieden, für die 1,9km (oder 2km wie man ab und zu lesen kann?) benötigte ich 32:01. Zum Vergleich: im Vorjahr benötigte ich bei einem hohen Wellengang und starken Orientierungsproblemen um 9 Minuten mehr!

Der Wechsel verlief sehr schnell, nach 1:31 war ich aus der Wechselzone draussen. Es war sehr matschig, obwohl die Veranstalter mittlerweile Teppiche ausgelegt hatten, und somit ging es mit den dreckigen, matschigen Füssen in die Radschuhe.

Am Rad dachte ich mir, dass ich auf der erste Runde etwas Gas geben und die Verhältnisse (kein Wind!) ausnützen muss. Die Strassen waren noch nass, was nicht so angenehm war, denn nach wenigen km war man total verschmutzt. Es ging sehr gut dahin in der ersten Runde, ich benötigte nur 1:17:51. In der zweiten Runde kam der Wind auf, schon zu Beginn der zweiten Runde war etwas Gegenwind. Aber auch hier, kein Vergleich zum Vorjahr! Wir auf der Halbdistanz hatten das Glück, dass der Wind sich einigermassen in Grenzen hielt, doch auf der Langdistanz muss es schon hart gewesen sein. Denn je länger das Rennen dauerte, um so stärker blies der Wind. Ich absolvierte die zweite Runde in 1:18:04, also nur unwesentlich langsamer als die erste Runde. Gesamt: 2:35:55.

Mein Ziel war es, wie schon mehrmals angekündigt, unter 5 Stunden zu bleiben. Mein Plan dazu: Schwimmen: 32 Minuten
Rad: 2:35 (das entspricht der Zeit auf den ersten 90km von Klagenfurt)
Laufen: was geht, aber nicht langsamer als 1:45

Beim Rad spürte ich auf den letzten 15km ein leichtes Zwicken im Knie. Naja, das ist deshalb, weil man 90km nur in Aeroposition fährt, nie Wiegetritt, dachte ich mir (so lange auf dem Aerolenker ist ja eine Seltenheit bei einem Triathlon). Doch beim Laufen sollte es ärger werden.

Der Wechsel vom Rad zum Laufen verlief auch ohne Probleme. Ich benötigte 3:25 und war nur deswegen so langsam, weil ich mir meine Füsse etwas abwischte bevor ich in die Laufschuhe schlüpfte und mir noch einen Platz suchte, wo das Wasser nicht knöcheltief stand und die Schuhe trocken blieben.

Die ersten 2 Laufkilometer war ich voll im Plan, jeweils 4:50. Doch knapp nach km 2 der Hammer, das linke Knie begann extremst zu schmerzen, ich dachte, ich stürze, da ich keinen Halt im Knie hatte. Ich nahm sofort Tempo raus und versuchte bei einem Tempo von 5:30 pro km ins Ziel zu kommen. Die Schmerzen liesen etwas nach, doch bei der Wende (ca km 5), eine 180° Linkswende, wurde das linke Knie wieder stärker belastet und schmerzte noch mehr. Ich musste somit nochmals etwas Tempo rausnehmen. Knapp vor dem Ende der ersten Laufrunde (von insgesamt zwei) spielte ich schon mit dem Gedanken aufzugeben, so groß waren die Schmerzen, und ich humpelte nur mehr so dahin. Das war das erste Mal, dass ich ernsthaft bei einem Triathlon über eine Aufgabe nachgedacht habe! Aber ich dachte mir, jetzt bist du so toll geschwommen, das Radfahren war super, das soll es gewesen sein? Noch dazu wo es der letzte Triathlon in dieser Saison ist? Nein, dieser Triathlon wird beendet, auch wenn ich gehen muss!

Immer wenn ich versuchte etwas schneller zu laufen wurden die Schmerzen ärger, somit lief ich dieses langsame Tempo durch und mir kam fast das weinen, weil ich von so vielen Läufern überholt wurde! Nach 1:56:45 war auch der Halbmarathon endlich zu Ende und ich erreichte meine Zielzeit, unter 5 Stunden nicht.

Insgesamt habe 5:09:39 benötigt. Nach dem Schwimmen und Radfahren war ich voll im Plan, doch das Knie wollte nicht (auch in Klagenfurt hatte ich diese Schmerzen gegen Ende des Marathons, ich hoffte, in Podersdorf wird es sich auch ausgehen). Die Zeit unter 5 Stunden wäre locker drinnen gewesen diesmal, aber es sollte nicht sein. Ich bin dennoch glücklich ins Ziel gekommen zu sein, und ich habe auf der Halbdistanz eine neue persönliche Bestzeit aufgestellt.

Jetzt noch einiges zur Veranstaltung generell:
Falls jemand in Podersdorf starten will: für mich stellt Podersdorf keinen Hauptwettkampf dar. Und zwar deshalb, weil es zu spät in der Saison ist, weil Podersdorf sehr wetterabhängig ist (im Gegensatz zu Klagenfurt), weil nicht so viele Starter sind (was natürlich auch ein Vorteil sein könnte) und weil in Podersdorf nicht das tolle Publikum von Klagenfurt vorhanden ist. Es stehen zwar direkt in Podersdorf viele Menschen, die einen anfeuern, doch sowohl auf der Radstrecke (wo man noch dazu unter Umständen alleine unterwegs ist) als auch auf der Laufstrecke sind keine Leute, die einem motivieren und anfeuern. Die Stimmung ist in Klagenfurt eine ganz andere. Wenn man einmal Klagenfurt und einmal Podersdorf erlebt hat, dann kennt man den Unterschied.

Die Veranstaltung ist eine sehr schöne Veranstaltung, alle sind freundlich und sehr bemüht, und man zahlt auch nicht soviel wie in Klagenfurt oder St. Pölten. Man muss dafür auch einiges in Kauf nehmen, dass die Kaiserschmarrnparty z.b. in keinster Weise an die Party in Klagenfurt herankommt. Heuer kam noch hinzu, dass es fast eine Stunde Verspätung bei der Kaiserschmarrnausgabe gab, was aber vielleicht auf das Wetter zurückzuführen ist. Grosses Lob an die vielen Helfer, die im Zelt stundenlang im knöcheltiefen Wasser stehen mussten und dennoch immer freundlich waren! Auch die Helfer bei den Labestationen waren toll, ein kurzer Ruf knapp vor der Labe was man will und man bekam es gereicht! Und beim Checkout mussten wir zum Glück nicht bis 16:30 (wie angekündigt) warten, schon eine halbe Stunde nachdem ich ins Ziel kam konnte ich auschecken.

Ich empfehle euch, falls ihr in Podersdorf mal startet, nehmt euch Badeschlapfen oder Gummistiefel mit, dazu Regenschirm oder Regenbekleidung, sowie zweimal wärmende Bekleidung. Einmal die Bekleidung, die ihr in der Früh vor dem Start anhabt. Wenn es regnet wird diese Bekleidung schmutzig und nass, nach dem Rennen könnt ihr dann die zwei wärmende Bekleidung anziehen.

Wenn es euch nichts ausmacht, dass ihr am Rad alleine unterwegs seid, fast kein Publikum vorhanden ist auf der Radstrecke, wenn euch der Wind nicht stört, dann ist Podersdorf nicht so schlecht. Preis-Leistungsverhältnis stimmt meiner Meinung nach.

Für mich war es das zweite und letzte Mal, dass ich in Podersdorf gestartet bin. Ich will keinen Wind beim Radfahren! Und mir gefällt es, wenn auf der Laufstrecke viele Leute stehen! Und ich plane nächstes Jahr im Herbst einen Marathon zu laufen.

Heute geht es meinem Knie schon um vieles besser, das nach Hause fahren gestern war sehr anstrengend, ich konnte fast nicht die Kupplung treten (war zum Glück fast nur Autobahn). Doch heute spüre ich das Knie nur mehr beim Treppensteigen und morgen ist hoffentlich alles wieder in Ordnung. Ansonst spüre ich die Halbdistanz überhaupt nicht, was aber kein Wunder ist, denn das Laufen war eigentlich nur eine Grundlagenausdauereinheit.

Bis bald,
Markus!

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