Hallo liebe Leute,
gestern hatte ich bei meinem Trainer, Gerhard Brandl, ein Wechselzonentraining. Meine Wechselzeiten waren sehr schwach, und da kam es mir gerade recht, dass Gerhard derartiges anbietet.
Man erscheint bei Gerhard mit der kompletten Ausrüstung wie man sie bei einem Triathlon auch benötigt, also Schwimmbekleidung inklusive Neopren, Rad und Radbekleidung sowie Laufbekleidung.
Zuerst wird die Wechselzone eingerichtet, wie bei einem Sprinttriathlon oder einer Kurzdistanz. Gerhard hat mich mal den Platz herrichten lassen, und danach hat er mir die Verbesserungen gezeigt, und gleichzeitig auch erkärt, warum es auf die andere Art besser ist als auf die bisherige. Er zeigte mir auch von welcher Seite ich das Rad aus dem Ständer nehmen soll, damit ich wieder einige Sekunden sparen kann. Das beste an diesem Teil war, dass mir Gerhard seine Triathlon(Rad)schuhe verkauft hat ;-). Ich hatte bisher nur normale Radschuhe, wo die oberste Schnalle ein Ratschenverschluss ist. Daher sind diese Schuhe nicht geeignet schon vor dem Start in die Pedale eingeklickt zu werden. Gerhards Schuhe (jetzt meine) sind Triathlonschuhe mit 2 Klettverschlüssen, die nach aussen hin aufgehen, und dadurch sich nicht in der Kette verfangen können.
Da die Schuhe alleine noch nicht helfen und ich nicht wusste, wie man mit den eingeklickten Schuhen auf's Rad aufsteigt und wegfährt, wurde mir das auch bestens erklärt. Leider habe ich mich beim ersten Versuch derart ungeschickt angestellt, dass ich mir den grossen linken Zeh auf dem Beton ziemlich demoliert habe, der dann die Nacht über etwas geschmerzt hat. Aber beim zweiten Mal konnte ich es schon, jetzt liegt es an mir, das regelmässig zu üben.
Nachdem die Wechselzone richtig eingerichtet war, sind wir zum Schwimmbecken gegangen, und von dort wieder zurück zur Wechselzone, um sich den Weg genau anzusehen, also wie im Wettkampf: wo steht mein Rad, wo geht es aus der Zone raus, wo wieder rein usw. Danach hiess es in den Neo rein. Gerhard erzählte mir, dass er knapp vor diesem Training schwimmen war und er gestoppte 8 Sekunden benötigte um in den Neo zu kommen. Ich habe das auch mal gestoppt, ich benötige 5 Minuten ;-). Gerhard hat mir beim Anziehen Tipps gegeben, wie es leichter, besser und schneller geht.
Der Neo war an, dann hiess es bei 10° Aussentemperatur ab in das Becken und ein wenig schwimmen. Mein Trainer war sehr zufrieden mit meiner Schwimmtechnik, daher durfte ich recht rasch aus dem Wasser wieder raus, und das Spiel begann. Raus aus dem Wasser, mit dem kaputten Zeh zur Wechselzone humpeln, den Neo ausziehen. Auch hier bekam ich wieder hilfreiche Tipps, wie ich schneller und leichter aus dem Neo rauskomme.
Dadurch dass wir die Wechselzone vorher bestens hergerichtet hatten, hatte ich alles schnell zur Hand, schnappte mein Rad wie es sich für einen Triathlon gehört, also nur mit einer Hand, und diese am Sattel (haben wir auch geübt), und ab dem Ende der Wechselzone auf's Rad. Dieses mal klappte es bestens, und ich drehte eine kleine Runde mit dem Rad. Dann rechtzeitig aus den Schuhen raus, und die letzten Meter vor dem Wechsel mit ausgezogenen Schuhen radeln. Das Rad wieder nur mit einer Hand zum Platz zurückschieben, schnell die Laufschuhe an, wo wir die Schnürrsenkel durch Lock Laces ersetzt hatten, und wieder raus aus der Wechselzone.
Gerhard hat mir sehr viele nützliche Tipps gegeben. Jeder Tipp bringt nur wenige Sekunden, aber alles zusammen macht dann schon eine Menge aus (er erklärte es mir auch anhand vom Radfahren: angenommen in Klagenfurt beim Ironman sind mit dem Rad 60 Kurven zu fahren. Bei jeder Kurve spart man durch gute Radtechnik 4 Sekunden, dann sind das insgesamt 4 Minuten!!! Ist also einleuchtend, dass man diese kleinen Änderungen in der Wechselzone sich zu Herzen nimmt und auch versucht so umzusetzen, dass sind dann 1, 2 Minuten, die man nicht beim Laufen oder Radfahren schneller sein muss.).
Kurz zusammengefasst: es macht immer Spass bei Gerhard zu sein und mit ihm zu plaudern. Man lernt aus diesen Plaudereien schon sehr viel, und wenn er dann richtig in seinem Element ist, wie z.b. bei diesem Wechselzonentraining, da kann man sehr viel von ihm lernen. In den Zeitschriften oder im Internet findet man nur sehr wenig derartige Informationen. Und wenn man diese Informationen findet, dann hat man keinen der einem zeigt, dass z.b. der Helm falsch auf dem Lenker liegt (der Nachbar könnte den Helm vielleicht unabsichtlich runterwerfen, also ist der Helm am Lenker ein klein wenig anders zu platzieren, als man es selbst machen würde). Ich glaube, es war ein sehr gut investiertes Geld, und vor allem die Zeit vergeht jedes mal wie im Flug.
Bin schon auf den nächsten Triathlon, der in 3 Wochen stattfinden wird (da ist hoffentlich mein Zeh wieder in Ordnung), gespannt, um wieviel schneller ich in der Wechselzone geworden bin (ich werde es euch wissen lassen).
Ich wünsche euch einen schönen Abend,
Markus!
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