Hobbytriathlet Markus Counter / Zhler

Montag, 22. Juli 2019

Es geht schon wieder!

2 Wochen sind nun seit dem Ironman Austria vergangen, und mir geht es mittlerweile wieder sehr gut. Schwimmen, Rad fahren und laufen, alles geht schon wieder. Mal schauen, wo ich heuer noch eine Sprint- oder olympische Distanz bestreiten werde. Die Lust auf Triathon und Wettkämpfe ist derzeit sehr groß...

Donnerstag, 11. Juli 2019

Ironman Austria 2019

11:52:42 - meine Zeit beim Ironman Austria am 7.7.2019.

Hart aber schön war es! Wie erwartet wurde bereits am Samstag bei der Wettkampfbesprechung bekannt gegeben, dass heuer, zum zweiten mal nach 2012, beim schwimmen Neoprenverbot gelten wird. 2x Neoprenverbot beim Ironman Klagenfurt, ich hatte das Glück, jedes mal dabei zu sein ;-). Aber wie schon 2012 war es auch heuer die richtige Entscheidung.

Aber von Beginn an:
wir sind bereits am Freitag nach Pörtschach gefahren und haben wieder mal den Ironman mit einem Kurzurlaub in Verbindung gebracht. Der Samstag ist meist ein leicht "stressiger" Tag für mich, von 10:00-11:00 die Wettkampfbesprechung, ab 13:00 Checkin, und dazu noch kurzes Training zum aktivieren. Heuer war es so, dass ich mich erst am Samstag registriert habe (ansonst immer Freitags), somit bin ich schon bald nach dem Frühstück von Pörtschach nach Klagenfurt gefahren. Das verbinde ich immer mit meinem Abschlusstraining: vor dem Frühstück eine kurze Schwimmeinheit, nach dem Frühstück geht es mit dem Rad die knapp 10km locker nach Klagenfurt, nach der Wettkampfbesprechung geht es mit dem Rad wieder zurück nach Klagenfurt, wo nach ganz kurze Sprints eingelegt werden. Zurück in Pörtschach wird schnell das Rad verstaut, die Laufschuhe werden angezogen, und ein lockerer 15 Minuten Lauf mit 2 ganz kurzen Sprints folgt.

Der Samstag war für mich heuer der erste Tag, wo ich in der Ironmancity war. Dort angekommen hat mich sofort wieder das Ironmanfieber gepackt, habe ich gemerkt, dass mir das Ganze die letzten 5 Jahre doch ziemlich gefehlt hat. Dann die Stimmung bei der Wettkampfbesprechung, toll! Was mir am besten gefallen hat war, dass viele Teilnehmer, inklusive mir, geklatscht haben, als verkündet wurden, dass Neoprenverbot gelten wird.

Am Nachmittag der Checkin. Ein tolles Gefühl! Endlich wieder dabei! Ich habe den Checkin genossen, mir alles in Ruhe angesehen, und ich habe mich sehr gefreut, dass ich mit der Startnummer 2997 eine hohe Startnummer bekommen habe. Der Grund: ich hatte nur wenige Meter mit dem Rad vom Platz bis zum Wechselzonenausgang Richtung Radstrecke zurückzulegen. Das war vor allem beim Wechsel vom Rad zum Laufen, wo das Wetter sehr schlecht war, von großen Vorteil.

Sonntag, Renntag:
Der Wecker war auf 3:45 gestellt, ich war natürlich schon lange vorher munter und habe nur darauf gewartet, dass ich aufstehen konnte. Schnell die Morgentoilette, ins Auto und ab nach Klagenfurt. Gegen 4:15 war ich in Klagenfurt (die Wechselzone wurde um 5:00 geöffnet), was den Vorteil hatte, dass ich am Minimundusparkplatz parken konnte. Für mich deswegen ideal, da ich alleine unterwegs war, und nach dem ich in der Wechselzone war nochmals zurückmusste, um die Radpumpe in das Auto zu legen.

5:00, die Wechselzone wird geöffnet, die Anspannung ist riesig. Erstmals der Gedanke, warum schon wieder? 6x hast du dir das angetan, warum bleibst du nicht im Bett liegen und schläfst dich aus? Der Sprecher gibt den Wetterbericht durch, es soll im Laufe des Tages stark regnen. Warum tust du dir das an? Doch diese Gedanken waren sehr schnell wieder verflogen, das Rad wird vorbereitet, die Wechselsäcke werden befüllt, denn ich habe am Samstag nur die leeren Säcke aufgehängt, damit die Schuhe usw. nicht nass werden, die Laufschuhe und Socken packe ich auf Grund der Wettervorhersage nochmals in ein extra Sackerl, damit sie ja trocken bleiben.

Und dann geht es schon ab Richtung Strandbad Klagenfurt. Das Kribbeln ist da. Wie wird das Schwimmen werden, ohne Neo, das erste Mal ein Rolling Start. Ich stehe um 5:45 nur mit meiner Radhose bekleidet mit nacktem Oberkörper im Strandbad, sehe mir alles genau an, und mir ist saukalt! Ich hätte mir einen alten Pullover mitnehmen sollen, so wie man es z.B. beim Wien Marathon macht, aber daran habe ich überhaupt nicht gedacht. Zum Glück kommt bald die Sonne zum Vorschein, wo es dann auch warm wurde.

In welche Startbox ich mich für den Rollingstart stellen werde habe ich mir schon lange vorher überlegt: Die Box für eine Schwimmzeit zwischen 1:00 und 1:10, und hier werde ich mich eher am Ende anstellen. Als ich aber in dieser Starbox stehe, sehe ich, dass der Großteil der Starter in der Box sub 1:00 bzw. 1:00-1:10 stehen, die Startboxen mit langsameren Schwimmzeiten recht leer sind. Also schaue ich, dass ich etwas weiter nach vorkomme, wo ich das Glück hatte, dass dort wo ich stand, das Gitter aufgemacht wurde, und ich recht früh zum Schwimmstart gekommen bin.

Das Schwimmen war super! Laut Veranstalter waren es 3,9km, laut meiner Uhr 4km, ich habe 1:11:57 benötigt. Es gab überhaupt keine Schlägereien, keine Drängereien, ich konnte von Beginn an mein Tempo schwimmen, kam sofort in den Rythmus. Jedoch musste ich feststellen, dass viele sich (bewusst?) überschätzt hatten, denn ich habe sehr, sehr viele beim Schwimmen überholt, die extrem langsam geschwommen sind, aber weit vor mir gestartet waren. Ich habe auch Brustschwimmer (bereits nach einigen 100m!) überholt, die sich meiner Meinung nach in einer anderen Startbox anstellen hätten sollen. Aber egal, ich konnte in Ruhe schwimmen.

Der Ausstieg war toll, viele Zuseher, und dann mussten wir auf Grund des neuen Schwimmausstieges doch ein schönes Stück Richtung Wechselzone laufen. Schnell den Wechselsack nehmen, Helm und Brille auf, und ab Richtung Rad. Hier der Vorteil meiner hohen Startnummer: ich konnte ohne Rad bis fast zum Wechselzonenausgang laufen, und musste nur die letzten paar Meter mit dem Rad laufen.

Mein erster Gedanke am Rad: wie wird es auf der neuen Radstrecke werden? Dann gleich der nächste Gedanke: verdammt, mir ist vom Schwimmen schlecht, der Magen rebelliert.

Die neue Radstrecke ist toll! Viele Zuschauer entlang der ersten 90km, sogar auf am Rand der Schnellstrasse sind Zuschauer gestanden und haben uns angefeuert. Ein neuer Hotspot ist in St. Veit an der Glan entstanden: man fährt über Kopfsteinpflaster durch St. Veit, wo soooo viele begeisterte Zuschauer waren, das war ein Wahnsinn. Allerdings war dann auf den zweiten 90km, der alten Radstrecke, überhaupt nichts mehr los. Am Riebnig, Aufstieg Richtung Faakersee, sind noch ein paar Zuseher gewesen, jedoch am alten Hotspot, dem Rupertiberg, war überhaupt nichts mehr los.

Die Übelkeit war fast die ganze Radstrecke über vorhanden, ebenso der flaue Magen. Ich konnte mich aber dennoch ernähren, was gut war, jedoch musste ich sehr vorsichtig sein. Ab km 100 war es so, dass auf einmal nichts mehr ging. Ich habe keine Ahnung was da los war, ich werde auch nicht großartig Ursachenforschung betreiben, es war ganz einfach nur schade, dass ich nur mehr dahinrollen konnte. Dazu kam, dass ich die letzten 40 Radminuten in das Unwetter gekommen bin, welches über Kärnten gezogen ist. Es hat extremst geschüttet und gehagelt, der Wind ist gegangen, so dass ein Fahren auf dem Aerolenker unmöglich war, und es wurde kalt, saukalt! Die Sicht war sehr mies, was gefährlich war, da es doch einige Kilometer Richtung Klagenfurt in einem hohen Tempo dahinging. Ich war froh, dass ich heil nach 5:57:11 in der Wechselzone angekommen bin.

In der Wechselzone ging es zu allererst auf's Dixiklo, da der Magen noch immer rebellierte. Danach ab ins Wechselzelt, wo ich mich mal abtrocknete. Dann kam's, mir war saukalt. Ich bin im Wechselzelt auf der Bank gesessen und konnte nichts tun, weil es mich auf Grund der Kälte richtig abgeschüttelt hatte. Nach einigen Minuten ging es wieder halbwegs und ich konnte mir die Socken und Schuhe anziehen. Ein Blick durch das Zelt zeigte mir, dass es nicht nur mir so ging, auch den anderen war anscheinend saukalt. Mein Sitznachbar hatte kein Schnellschnürsystem und konnte nicht einmal die Schuhe binden.

Beim Verlassen des Wechselzeltes hat mich ein Sanitäter aufgehalten und wollte mir unbedingt eine Thermofolie geben, weil es mich auch beim Laufen vor Kälte so abgeschüttelt hatte. Ich habe dankend abgelehnt, und bereits nach einem Kilometer ist es wieder gegangen.

Zum Glück hat der Regen während ich im Wechselzelt war aufgehört. Allerdings war es durch den Regen sehr, sehr schwül. Ab dem ersten Laufkilometer waren meine Beine beleidigt, der Magen wusste nicht so recht, was er machen sollte, keine guten Voraussetzungen für einen Marathon. Bei der ersten Labestelle nach ca. 2,5km habe ich mir mal 2 Becher Cola geschnappt, die hervorragend ihren Dienst versehen haben: der Magen hat sich langsam beruhigt. Bereits im Vorfeld habe ich mir am Marathon meine Ernährung festgelegt gehabt: an jeder Labestelle ein Cola, an jeder zweiten zum Cola ein Isogetränk. Das habe ich so durchgezogen, der Magen hatte damit überhaupt keine Probleme, er hat sich dank dem Cola perfekt erholt.

Entlang der Laufstrecke sind wieder sehr viele Zuseher gestanden. Ich hatte mich auf einen einsamen Marathon vorbereitet, gedacht, dass wegen dem Regen nur wenig bis keine Zuseher entlang der Strecke stehen werden. Aber nein, es sind so viele Zuseher gestanden, das war ein Wahnsinn! Mein Ziel war es, mit einer Pace von ca. 6:00 pro km zu starten, und dann die Pace Richtung 5:30 zu erhöhen. Leider ging das nicht, ich denke, die Kälte von den letzen 40 Radminuten, wo ich im Regen gefahren bin, hat mir zu sehr zugesetzt. Ich konnte lange die 6:00 Pace halten, doch dann ging es leider in die verkehrte Richtung, nämlich Richtung 6:30. Aber ich bin den Marathon durchgelaufen, keinen Meter gegangen!

Nach 4:24:36 war der Marathon zu Ende und ich bin mit einer Gesamtzeit von 11:52:42 ins Ziel gekommen.

Ich wollte eigentlich eine Zeit unter 11 Stunden erreichen, es ging aber an diesem Tag nicht. Der Hauptgrund lag definitiv beim Radfahren, wo der Magen nicht so recht wollte, ich mich zwar gut mit Gels versorgt habe, jedoch die ersten beiden Stunden auf das Trinken vergessen hatte... Ich bin aber dennoch stolz, dass ich den Ironman unter diesen schwierigen Umständen beenden konnte!

Noch kurz ein paar Worte zum Rollingstart und der neuen Radstrecke:
wie schon zuvor geschrieben: es wäre schön, wenn sich die Teilnehmer beim Schwimmen realistisch einordnen würden, denn es kann nicht angenehm sein, wenn man laufend überschwommen wird. Allerdings hat der Rollingstart mit der neuen Radstrecke, wo nur mehr eine Runde zu fahren ist, gezeigt, dass das Feld beim Radfahren entzerrt werden kann. Zumindest aus meiner Sicht war es so, dass sich nie ein Radpaket wie bei der alten Radrunde ohne Rollingstart gebildet hat. Ich war bisher gegen den Rollingstart und sehr skeptisch gegenüber einer Radrunde, aber ich habe es dann am Sonntag sehr genossen, dass ich in Ruhe schwimmen konnte, und dass ein aus meiner Sicht faires Radrennen gegeben war. Super Ironman Klagenfurt, dass habt ihr toll gemacht, großes Lob dafür!

Wie wird es weitergehen, werde ich wieder beim Ironman starten?
Am Sonntag während des Rennens: nein, lasst mich in Ruhe!
Am Sonntag Abend: naja...
Am Montag: he, war ja toll, vielleicht
Heute, Donnerstag: naja, schauen wir mal ;-). 2020 sicher nicht, aber wer weiß wie es 2021 aussehen wird?

Donnerstag, 4. Juli 2019

Schön langsam wird's ernst

Nur mehr wenige Tage bis zum Ironman Austria. Das Training ist abgeschlossen, heute die vorletzte Taperingeinheit, eine lockere Koppeleinheit mit jeweils 2 wirklich kurzen Trainingsreizen. Morgen ist Ruhetag, am Samstag werden nochmals ganz kurz alle 3 Disziplinen, schwimmen, Rad fahren und laufen, durchgeführt, damit der Körper in den Rennmodus kommt.

Jetzt heißt es, die Füße hochlegen, nochmals ausruhen, und am Sonntag schauen, wie das Training gewirkt hat. Die Wettervorhersage ist so olala... Die Temperaturen würden aus heutiger Sicht passen, nicht zu heiß, nicht zu kalt, jedoch sieht es derzeit so aus, dass es doch ziemlich regnen dürfte, was mich nicht so freut. Beim schwimmen habe ich mich mittlerweile auf ein Neoprenverbot eingestellt.

Die Freude auf den Ironman ist schon groß!