Hobbytriathlet Markus Counter / Zhler

Sonntag, 24. Juli 2022

Hitze und Sport

Jedes Jahr: Hitze und Sport. Im Internet, in den Medien usw. wird viel darüber geschrieben, wie man sich verhalten soll, was man machen soll, was nicht usw.

Ich bin schon sehr lange ein Hobbytriathlet, trainiere schon seit mehr als 15 Jahren triathlonspezifisch, und da habe ich einiges über mich selbst gelernt. Ich habe über mich selbst gelernt, dass ich kein Hitzeathlet bin, was ich schon mehrmals hier geschrieben habe. Bei der Hitze tu ich mir sehr schwer, und ich merke dass auch in diesen Tagen wieder. Für mich liegt die Optimaltemperatur bei 20-25°C, jedoch müssen wir das Wetter so hinnehmen, wie es ist. Mich freut es, dass es heiß ist, da kann ich mit meiner Enkeltochter schwimmen gehen, doch für den Sport ist das nicht optimal. 

Hier nun, wie ich es handhabe.Eigentlich beginne ich meist schon im Mai damit, mich an die Hitze zu gewöhnen, indem ich ab diesem Zeitpunkt immer mehr Trainingseinheiten in die Mittagszeit verlege. Somit gewöhne ich mich schon früh an die warmen Temperaturen, soferne man von gewöhnen sprechen kann. Habe ich Wettkämpfe geplant, dann schaue ich beim Training, dass ich doch viele Einheiten zu der Uhrzeit durchführe, wann die Wettkämpfe auch stattfinden. Achtung: ich spreche hier von meinen Hauptwettkämpfen, und nicht von den Aufbauwettkämpfen, die aus dem vollen Training heraus stattfinden. So war z.B. der Ironman Austria in Klagenfurt einer meiner Hauptwettkämpfe (neben der Mitteldistanz in Podersdorf Ende August). Beim Ironman bin ich gegen 14:00 auf die Laufstrecke gekommen, daher habe ich das Lauftraining so geplant, dass ich auch die wichtigen Einheiten um diese Uhrzeit durchgeführt habe.

Aber jetzt, wo ich derzeit keine Wettkämpfe geplant habe, absolviere ich meine wichtigen Trainingseinheiten früh am Morgen, wo die Temperaturen noch angenehm sind. Die eine oder andere Einheit muss ich aus Zeitgründen aber doch in der Mittagszeit oder am frühen Nachmittag durchführen, das sind dann fast immer nur Radeinheiten. Am Rad vertrage ich die Hitze eher als beim Laufen, und am Rad ist es auch einfacher, Flüßigkeit zum Trinken mitzunehmen als beim Laufen, wo mich ein Trinkgürtel dich ziemlich stört. Abends wäre es auch ideal zu trainieren, doch ich bin so ehrlich, mir fehlt abends meist die Motivation... 

So sieht es bei mir aus, was man aber nicht auf andere übertragen kann. Es spielen da sehr viele Faktoren mit, wie z.B. wie gut ist man trainiert, wie alt ist man, gibt es Erkrankungen usw. Wer regelmäßig trainiert, der wird sich bei der Hitze leichter tun, als jemand, der gerade jetzt in das Training einsteigen will. Ein junger Mensch tut sich leichter als ein älterer Mensch. Generell ist es jedoch empfehlenswert, nicht in der Mittagszeit zu trainieren, sondern eher am Morgen oder am Abend. Aber auch hier wieder, bei einem Wettkampf kann es durchaus passieren, dass man diesen während der Hitze absolvieren muss. Daher sollte man als trainierter Sportler, der auf einen besonderen Wettkampf hintrainiert, darauf Rücksicht nehmen, und sich an die Hitze schon im Vorfeld gewöhnen.

Ich bin kein Arzt, ich schreibe hier nur darüber, wie ich trainiere, wie ich mehr oder weniger gute Erfahrungen mit dem Sport und der Hitze gemacht habe, und wie ich mittlerweile mit der Hitze während der Sportausübung klarkomme. Stehen keine Wettkämpfe an, dann nehmt es locker und genießt das wunderbare Wetter! Aber auch mit Wettkämpfen kann man diese warmen Tage als Sportler genießen...

Sonntag, 17. Juli 2022

Zerstört Ironman den Ironman Austria?

Provokante Frage, aber ich denke, nicht unberechtigt... 

Zum einen hat es den Anschein, als ob der Ironman Austria auf den Ironman Frankfurt Rücksicht nehmen muss, damit es hier nicht zu Terminkollisionen kommt. Natürlich wird Frankfurt bevorzugt, weil dieser Bewerb für Ironman mehr Bedeutung hat: eine Liveübertragung und ein sehr gut besetztes Profistarterfeld.

In Klagenfurt hingegen sieht es mit dem Profistarterfeld nicht mehr so gut aus, heuer nur Herren, im kommenden Jahr nur Damen... Aber genau darum geht es, das ist es, was den Ironman ausmacht: man kann sich am selben Tag auf der selben Strecke unter den gleichen Bedingungen als Hobbyathlet mit den Profis messen. Aber nicht nur das, man kann Profis live sehen, nicht nur die Zuseher, auch wir Athleten. Leider wird genau das in Klagenfurt zerstört.

Zum anderen hatte der Ironman Austria in Klagenfurt eigentlich einen ziemlich festen Termin am ersten Ferienwochenende Österreichs. Doch im kommenden Jahr sieht es anders aus, der Ironman Austria wird vorverlegt. Inwieweit diese Terminänderung von den Tourismusverantwortlichen gewunschen wurde, oder ob da Ironman auch diese Terminänderung wollte, dass können wir Aussenstehende nicht beantworten. Ich sehe diese Terminänderung auf jeden kritisch, aber vielleicht sind sehr viele andere Athleten mit dem neuen Termin am 18.6.2023 zufrieden. Ob die Rechnung der Tourismusverantwortlich aufgeht, sei mal dahingestellt. Ja, es werden Mitte Juni sicher mehr Gäste rund um den Wörthersee sein als sonst. Allerdings werden unter Umständen diese Gäste dann 2 Wochen später fehlen. Wir waren heuer am Tag nach dem Ironman für 5 Tage am Wörthersee, und es waren sehr, sehr viele Zimmer frei (und das, obwohl eigentlich Hochsaison ist!), was in den letzten Jahren nie der Fall war.

Ich denke jedoch, dass der neue Termin nicht so gut ankommt, den noch vor Corona war es so, dass der Ironman Austria sehr schnell ausverkauft war (in den absoluten Boomzeiten sogar binnen 30 Minuten). Gestern Samstag war es noch immer möglich, sich beim Ironman Austria für das Jahr 2023 anzumelden, und das obwohl die Anmeldung schon seit einigen Tagen geöffnet ist. Allerdings betrug gestern die Anmeldegebührt stolze 630,- + 9,25% Bearbeitungsgebühr. In Zeiten wie diesen, wo wir eine hohe Inflation haben, wo fast alle Preise steigen, ist das für viele Menschen ein beachtlicher Betrag.

Die hohen Anmeldegebühren beziehen sich nicht nur auf den Ironman Austria, sondern dürften bei vielen Ironmanbewerben in etwa gleich sein. Auch in Frankfurt zahlt man diese stolzen Preise, und auch in Frankfurt wäre es mit Stand gestern möglich gewesen, sich für das Jahr 2023 anzumelden. 

Gerade in Österreich gäbe es ein sehr günstige und wirklich akzeptable Alternative zum Ironman Austria, nämlich Podersdorf. Ende August/Anfang September (heuer im konkreten vom 2.9.-4.9.) findet dort jedes Jahr ein sehr gut organisiertes Triathlonevent statt, und man muss mal die Preise von Podersdorf beachten: für die Langdistanz bezahlt man, wenn man sich sehr früh anmeldet, 199,-, und die Anmeldegebühr steigt dann auf bis zu 379,-. Im Vergleich zu den Ironmanpreisen ist das sehr, sehr günstig. Man muss sich aber bewusst sein, dass das Ironmanfeeling fehlt, und auch was die Zuschauer anbelangt ist es in Podersdorf anders.

Nun nochmals auf meine Frage in der Überschrift zurückkommend: Zerstört Ironman den Ironman Austria? Für mich hat es sehr den Anschein, als ob der Ironman Austria von Ironman ziemlich stiefmütterlich behandelt wird, was schade ist. Die Terminverschiebungen, egal ob Ironman was dafür kann oder nicht, sind sicher nicht gut, aber am meisten schadet es sicherlich, dass das Profistarterfeld so dezimiert wurde und wird. Zudem sind die hohen Preise nicht mehr akzeptabel, hier müsste Ironman endlich aufwachen und wieder vernünftige Preise verlangen, denn meiner Meinung nach sind die Boomzeiten vorbei. Schade darum!

Sonntag, 10. Juli 2022

Regeneration ist wichtig!

Regeneration und Erholungswochen sind beim Ausdauersport extrem wichtig. Nur durch das Training alleine verbessert man sich nicht, sondern erst durch die Regeneration (unmittelbar nach der Trainingseinheit und auch danach). Daher ist es extrem wichtig, sowohl innerhalb einer Trainingswoche auf die Regeneration zu achten, als auch in einem bestimmten Rhythmus alle paar Wochen eine Erholungswoche einzulegen. 

Ich handhabe es so, dass ich versuche, am Sonntag einen komplett trainingsfreien Tag zu haben, was aber nicht immer funktioniert. Von Montag bis Mittwoch habe ich schwerere Einheiten am Plan, am Donnerstag erfolgt eine lockere Trainingseinheit, damit ich mich von den Einheiten der Tage zuvor etwas erholen kann. Am Freitag wieder eine etwas anstrengendere Einheit, am Samstag eine Spur gemütlicher, und am Sonntag Ruhetag, damit ich für die nächsten anstrengenden Einheiten von Montag bis Mittwoch fit bin. 

Also 3 Tage etwas härter, 1 Tag locker, 2 Tage etwas härter, 1 Tag frei. Natürlich ist dieser Rhythmus nicht immer einhaltbar, aber dennoch versuche ich in diesen Rhythmus zu kommen und zu bleiben.

Neben diesem Tagesrhythmus habe ich noch einen Wochenrhythmus: 3 Wochen trainieren, 1 Woche regenerieren. Man kann sich das als Stufen vorstellen: die erste Woche z.B. 13 Stunden Training, in der zweiten Woche steigern, in der dritten Woche nochmals steigern. Danach die Regenerationswoche, wo ich auf 7-10 Stunden zurückfalle. Danach wieder von vorne, jedoch dann nicht mit 13 Stunden Training beginnen, sondern etwas mehr oder etwas intensiver.

Auch hier ist es nicht immer möglich, diesen Rhythmus einzuhalten. Da kann es schon mal vorkommen, dass ich z.B. schon nach 2 Wochen eine Regenerationswoche einschiebe, oder erst nach 4 Wochen. Oder im krassesten Fall, wie jetzt im Juni, wo ich nach dem Urlaub Ende Mai 5 Wochen intensiv durchtrainiert habe, und erst in dieser Woche eine Regenerationswoche eingeschoben habe, weil es sich sonst anders nicht ausgegangen wäre. Dieser Block mit 5 Belastungswochen war aber eine Ausnahme und ist erst zum ersten Mal vorgekommen, und das werde ich nicht noch einmal wiederholen. Da aber keine Wettkämpfe anstehen, war es in meinem Fall egal.

Ich schaue daher auf folgenden Rhythmus:

  • 3 Belastungstage, 1 leichterer Tag, 2 Belastungstage, 1 freier Tag (=Wochenrhythmus)
  • 3 Belastungswochen, 1 Regenerationswoche

Mir geht es mit diesem Rhythmus sehr gut, der ist nicht nur auf Triathlon anwendbar, kann auch für die alleinige Laufplanung oder für das Radfahrtraining verwendet werden.

Samstag, 2. Juli 2022

Ironman Austria, Klagenfurt

Morgen findet der Ironman Austria in Klagenfurt statt, nach 2019 endlich wieder an dem Termin, an dem er (fast) immer stattgefunden hat. Für mich ist der Termin Ende Juni/Anfang Juli ein perfekter Termin (auch wenn ich nicht teilnehmen werde), denn da ist es morgens beim Start schon hell und meist warm, und abends ist es auch länger hell, im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo der Bewerb am 19. September stattgefunden hat. Auch das Wetter ist um diese Zeit beständiger als im September.

Leider wird der Ironman Austria heuer nicht im TV live übertragen, obwohl man mit ORF Sport+ ja ein Portal dazu hätte. Ich habe nur herausgefunden, dass es am 9.7. um 9:45 auf ORF1 eine 30 minütige Zusammenfassung geben wird. 

Vergangenes Wochenende habe ich mir auf HR den Ironman Frankfurt angesehen, da könnte sich der ORF ein Beispiel an dieser Übertragung nehmen. Sehr gute Moderatoren, die wussten, wovon sie sprechen, weil sie selbst schon an einem Ironmanbewerb teilgenommen haben, und sehr viele Gäste, die ihr Wissen im Rahmen dieser Übertragung weitergeben durften. Wie schon die Jahre zuvor war ich von dieser TV-Übertragung begeistert.

Nichts desto trotz wünsche ich allen Teilnehmern viel Erfolg bei dem heurigen Ironman. Bereits vergangene Woche hätte ich wieder Lust auf einen Ironman bekommen, und je näher der Ironman Austria kam, umso mehr Lust hätte ich auf diesen Bewerb bekommen. Jedoch ist es mir derzeit viel wichtiger, meine Zeit mit meiner Enkeltochter zu verbringen. Daher werde ich heuer auch nicht als Zuschauer vor Ort sein.