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Sonntag, 21. Juni 2020

Ist Go!-Coach sein Geld wert? Mein Fazit

Nachdem ich nun schon ca. 8 Monate mit Go!-Coach trainiere, will ich meine Meinung zu Go!-Coach hier sagen.

Kurzantwort zur Frage im Titel, ob Go!-Coach sein Geld wert ist:
Ja

Triathlon betreibe ich nun schon seit ca. 14 Jahren, ich habe 7 Ironman-Bewerbe hinter mir, viele Halbdistanzen und auch eine Menge Kurz- und Sprintdistanzen. Für meine erste Kurzdistanz habe ich ganz ohne Hilfe trainiert, ich hatte keinen Triathlontrainingsplan, keinen Trainer und auch keinen Triathlonverein. Aber nach dieser Kurzdistanz hatte ich auf Triathlon-Szene.de einen sehr guten Trainingsplan für die Langdistanz gefunden, mit dem ich im Jahr 2008 meinen ersten Ironman erfolgreich absolvieren konnte.

Nach dem Ironman im Jahr 2008 habe ich noch im Sommer desselben Jahres beschlossen einen Trainer zu finden, und ich wurde im August 2008 bei Gerhard Brandl fündig. 2 Jahre hat Gerhard für mich die Trainingspläne erstellt und mich bestens betreut, doch nach 2 Jahren war es genug. Zum einen wollte ich nicht mehr jedes Monat 90,- für einen Trainer ausgeben, zum anderen dachte ich, dass ich es alleine schaffen kann, mir meine Pläne selbst schreiben kann, mein Training selbst gestalten kann.

Die folgenden 2 Jahre ging es noch gut, da habe ich noch sehr viel von Gerhards Arbeit profitiert, doch dann kam die Stagnation. Anfangs habe ich das nicht so bemerkt, doch die Wettkämpfe haben es schonungslos aufgedeckt: ich wurde langsamer, was nicht unbedingt mit dem Alter zusammengehangen ist, im Training bin ich immer öfter nur mehr im Einheitstrott dahingelaufen, es war eigentlich nur mehr ein Training nach Lust und Laune.

Der Ironman vergangenes Jahr hatte mir ganz klar gezeigt, dass ich es nicht geschafft habe, mich selbst zu coachen. Ich habe den Ironman zwar gefinished, aber ich war alles andere als zufrieden mit meiner Leistung. Daher habe ich im Spätherbst vergangenen Jahres die Entscheidung getroffen, dass ich mit Hilfe von Go!-Coach trainieren werde.

Anfangs war ich noch skeptisch, ein Trainingsplan, welcher von einem Computerprogramm erstellt wird, kann das funktionieren? Heute kann ich sagen, ja das funktioniert, meiner Meinung nach sehr gut sogar.

Man gibt anfangs bei Go!-Coach seine Leistungsdaten bekannt, man gibt jede Woche bei der Erstellung des nächsten Wochenplanes bekannt, wie oft man für welche Disziplin trainieren kann, wieviele Einheiten man insgesamt in der nächsten Woche trainieren kann, wie man sich fühlt, und anhand dieser Daten wird ein neuer Wochenplan erstellt. Hat man einen Fehler gemacht oder ist man mit dem Plan nicht zufrieden, dann lässt man sich kostenlos einen neuen Plan für die nächste Woche erstellen. Ich habe davon schon einige Mal Gebrauch machen müssen, weil sich z.B. der Gesundheitszustand geändert hatte, und ich nicht laufen oder schwimmen konnte, weil sich im persönlichen Umfeld was geändert hatte, und ich somit weniger Einheiten trainieren wollte, usw. Funktioniert bestens!

Ich bin mit der Hilfe von Go!-Coach endlich wieder beim Training aus meiner Wohlfühlzone heraus gekommen. Das Training ist meiner Meinung nach abwechslungsreich, und Go!-Coach macht mir nicht den Eindruck, als ob es sich bei den Trainingsplänen um Pläne von der Stange handeln würde. Wenn ich z.B. die Trainingspläne von der Zeitschrift Triathlon hernehme, da werden jeweils für 4 Wochen Pläne angeboten, die für die Masse gelten. Für den Einstieg sind diese Pläne geeignet, um mal zu sehen, wie schaut ein geregeltes Training aus, aber diese Pläne sind nicht personalisiert, sie sind für die Masse. Kann man z.B. nur 1x pro Woche schwimmen, dann gibt es bei den Plänen von der Zeitschrift keine Alternative, ein Trainer hingegen berücksichtigt das, ebenso Go!-Coach.

Nun zu den einzelnen Disziplinen:
Schwimmen:
Mir gefallen die Schwimmpläne von Go!-Coach sehr gut, und ich habe bis zu meinem letzten Schwimmtraining Ende Februar sehr gute Fortschritte gemacht. So ein gutes Schwimmtraining wie mit den Plänen von Go!-Coach hatte ich schon lange nicht mehr, schade dass es seit März nicht mehr möglich ist zu schwimmen.
Schwimmpläne - Daumen hoch 👍

Rad:
Beim Radtraining erfolgt, wie auch beim laufen, ein Training nach Puls. Hier würde ich mir aber ein Training nach Watt wünschen. Nichts destotrotz finde ich auch die Radeinheiten sehr gut, bis dato bin ich knapp 6000km auf dem Rad unterwegs gewesen. Jede Woche ist ein Einheit für die Tempohärte dabei, die zwar anstrengend ist, die aber sehr viel bringt. Ebenso wird Kraftausdauer trainiert, und es wird auch auf eine hohe Trittfrequenz geachtet. Wünschenswert wäre auch ein Zwift-Trainingsplan.
Radpläne - ebenfalls Daumen hoch 👍

Laufen:
Im November ging es noch locker dahin, Training im niedrigen Pulsbereich, ganz easy. Doch schön langsam wird die Intensität gesteigert, man bekommt es nicht so richtig mit, weil es ein langsamer aber kontinuierlicher Anstieg ist. Und irgendwann ist man mittendrin, es stehen laufend Einheiten im hohen Pulsbereich auf dem Plan, abwechselnd mit lockeren Einheiten. Mir gefallen die Laufpläne sehr gut, auch wenn meine Beine oft nicht machten. Ich hatte immer wieder, wie schon die Jahre zuvor, mit Schmerzen und Verletzungen zu kämpfen, ich musste immer wieder Laufeinheiten für 1 oder 2 Wochen komplett streichen (ich habe mir dann immer einen neuen Plan angefordert), aber dennoch haben mich die Pläne von Go!-Coach auch für das Laufen perfekt vorbereitet. Neben den laufenden Schmerzen in den Beinen kommt noch hinzu, dass ich oft das Lauftraining ganz früh am Morgen (vor 5:00 morgens) absolviere, was aber bei mir bedeutet, dass ich um diese Uhrzeit gerade die intensiven Einheiten nicht in den vorgegebenen Pulsbereichen absolvieren konnte, ich doch deutlichst unter den vorgegebenen Pulsbereichen geblieben bin. Das heißt, hier muss ich ansetzen und das Training so gestalten, dass ich die intensiven Einheiten am Nachmittag oder Abend absolviere.
Auch beim laufen kann ich nur sagen: Daumen hoch 👍

Es gibt aber auch einiges, was mir nicht gefällt bzw. was ich vermisse:
Das Training nach Watt am Rad, darüber habe ich schon geschrieben.
Beim Schwimmen wurde mir bis heute noch keine Einheit im Freiwasser vorgeschlagen. Obwohl ich seit Ende Februar nicht mehr schwimmen war, habe ich mir gerade in den letzten Wochen immer wieder 1 Schwimmeinheit pro Woche in den Trainingsplan aufnehmen lassen, es war nie eine Einheit im See dabei.
Bei den Laufeinheiten sind zwar immer wieder Einheiten mit längeren Intervallen (z.B. 3x 5 Minuten in der nächsthöheren Leistungsstufe) dabei, aber ein richtiges Intervalltraining vermisse ich.

Was ich aber am meisten vermisst habe sind die Koppeltrainings. Bis heute wurde mir noch kein einziges Koppeltraining vorgeschlagen! Für einen kompletten Neueinsteiger ist das dann schon schwierig, denn der wird beim Wettbewerb doch einige Überraschungen erleben, wenn er zuvor den Wechsel vom Rad zum laufen nicht trainiert hat, aber ebenso ist es empfehlenswert, den Wechsel vom schwimmen zum Rad fahren ab und zu zu trainieren.

Das nicht vorhandene Koppeltraining ist meiner Meinung nach schon ein dickes Minus. Wenn man zuvor schon ein wenig Erfahrung mit einem Training für einen Triathlon hat, dann ist das überhaupt kein Problem, man nimmt sich eine Radeinheit und eine Laufeinheit aus dem Plan, und man führt mit diesen Einheiten ein Koppeltraining durch. Doch ein Neuling weiß das nicht...

Mein Fazit:
Ich bin positiv überrascht von Go!-Coach. Um 16,40 im Monat erhält man sehr gut Trainingspläne, die auf die persönlichen Umstände des Athleten eingehen, die sich immer wieder anpassen/anpassen lassen. Es gibt den einen oder anderen Punkt, den man verbessern könnte, aber dennoch handelt es sich bei Go!-Coach um ein ganz tolles Produkt um einen wirklich günstigen Preis. Die 16,40 sind definitiv keine Fehlinvestition. Es muss jeder für sich selbst entscheiden, ob im ein Trainer um ca. 90,- im Monat mehr bringen könnte als das Produkt von Go!-Coach. Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass mir ein Trainer nicht mehr bringen würde, mir Go!-Coach um den Bruchteil dessen, wass ein Trainer kostet, genauso viel weiterhilft.

Daher nochmals die Beantwortung der Frage im Titel, ob Go!-Coach sein Geld wert ist:
definitiv ja.

Das heißt aber nicht, dass ich jetzt die nächsten Jahre nur mit Go!-Coach trainieren werde. Ich bin immer auf der Suche nach Neuem, immer wieder stoße ich im Internet auf neue Plattformen, die ich mir selbstverständlich ansehe. Wenn es mal ein Produkt geben sollte, welches mich wieder so überzeugt, dann kann es sein, dass ich von Go!-Coach weggehe, was überhaupt kein Problem darstellt, denn Go!-Coach kann man monatlich kündigen. Auch die monatliche Kündigung spricht für Go!-Coach.

Wenn jemand auf der Suche nach günstigen, aber sehr guten Trainingsplänen ist, dann würde ich Go!-Coach empfehlen. Man kann sich Go!-Coach die ersten 4 Wochen kostenlos ansehen und dann entscheiden, ob man weitermachen will oder nicht. Mir gefällt das Training mit Go!-Coach.

Zum Abschluss noch eine Anmerkung:
Ich werde von Go!-Coach nicht gesponsert, ich bezahle die vollen 16,40 pro Monat. Ich bin ein Hobbytriathlet wie sehr viele andere auch, einer aus der Masse. Was ich in diesem Artikel geschrieben habe ist ganz einfach meine Meinung, meine Erfahrung, und diese Erfahrung war ganz einfach positiv. Da auch ich immer wieder nach der Suche von Erfahrungsberichten bin, möchte ich ebenfalls meine Erfahrungen weitergeben und damit anderen bei der Entscheidungsfindung helfen. Ich bekomme aber nichts dafür bezahlt.

Samstag, 13. Juni 2020

Mein eigener "Triathlon"

Im Mai wollte ich bei der Challenge St. Pölten starten, morgen, Sonntag dem 14.5., in Neufeld an der Leitha an der olympischen Distanz teilnehmen, und für Mitte August hatte ich die Sprintdistanz in Steinbrunn geplant. Das waren mal die geplanten Bewerbe mit Stand Februar, und ich dachte mir, dass da sicher noch der eine oder andere Triathlon heuer dazukommen wird. Aber leider ist es ganz anders gekommen, meine geplanten Bewerbe wurden alle gestrichen, und obwohl nun schon einige Veranstalter bekannt gegeben haben, dass sie im Juli, August, September wieder Bewerbe durchführen möchten, habe ich keine wirkliche Lust auf Triathlonbewerbe.

Heute habe ich aber meinen eigenen Triathlon durchgeführt, allerdings ohne schwimmen. Das schwimmen hätte wenig bis keinen Sinn gemacht, da meine letzte Schwimmeinheit Ende Februar war, ich seitdem nicht mehr schwimmen gewesen bin. Daher nur 40km Rad fahren und 10km laufen. Einen Duathlon (laufen, Rad fahren, laufen) wollte ich nicht machen, mir haben Rad fahren und laufen gereicht.

Die 40km am Rad habe ich im Flachen in 1:08:10 abgespult, wenn man bedenkt, dass ich bei Ampeln und Kreuzungen stehen bleiben musste, nicht wie bei einem Bewerb jeden Meter voll drücken konnte, ist die Zeit nicht so schlecht. Dann ein schneller Wechsel und ab auf die Laufstrecke.

Die Laufstrecke ist nicht komplett flach, aber die paar Erhebungen sind nicht wirklich der Erwähnung wert. Für die 10km habe ich genau 50 Minuten benötigt. Die ersten 5km waren nicht so schlecht, da bin ich konstant 4:50 gelaufen, doch dann der Einbruch, weil ich keine Verpflegung und kein Trinken mit hatte, und ich die Hitze doch gespürt hatte. Ich bin mit den 50 Minuten zufrieden und bin mir sicher, dass ich bei einem Bewerb schneller gewesen wäre, weil da die Motivation, bis zum Ende hinzuhalten, doch größer ist. Dazu kommt, dass ich heuer noch nicht so viel laufen konnte, und ich immer wieder die Intensität beim laufen zurücknehmen musste, da mich immer wieder die Schmerzen in den Beinen gebremst haben. In Anbetracht dessen, was und wie ich beim laufen trainieren konnte, sind die 50 Minuten für die 10km schon ein sehr gutes Ergebnis.

Mir hat mein heutiger Triathlon sehr gut gefallen, und im August werde ich das ganze mit einem Sprintbewerb, und da dann hoffentlich mit einem schwimmen, nochmals durchführen.