Im Internet gibt es sehr viele Beiträge zum Thema Sport und Hitze, ich möchte hier schreiben, wie ich bei der Hitze trainiere, und wie ich es bei einem Wettkampf handhabe, wenn es heiß ist. Das ist kein wissenschaftlicher Beitrag, sondern das sind nur meine Erfahrungen und wie ich am besten bei heißen Temperaturen klarkomme.
Vergangene Woche habe ich schon was zum Thema Hitze geschrieben. Ich bin kein Hitzeathlet, sobald es heißer wird habe ich vor allem beim Laufen Probleme. Meine "Idealtemperatur" beim Laufen liegt zwischen 15°C und 20°C, da funktioniert alles am besten. Aber wenn es so heiß ist, wie derzeit mit Temperaturen über 30°C, dann kann ich meine Leistung nicht voll abrufen. Doch um den Leistungsverlust zu minimieren, sprich nicht so viel Zeit pro Kilometer zu verlieren, versuche ich, immer mehr Trainingseinheiten in die Mittagszeit zu verlegen, damit sich der Körper an die Hitze gewöhnt.
Grundsätzlich bin ich schon früh morgens laufen, wo die Temperaturen noch angenehm sind. Doch bei einem Wettkampf, bei einem Triathlon, ist es meist so, dass wir dann auf die Laufstrecke kommen, wenn es schon heiß ist. Beim Ironman in Klagenfurt war es bei mir so, als es noch den Massenstart um 7:00 morgens gab, dass ich gegen 14:00 auf die Laufstrecke gekommen bin, also zu einem Zeitpunkt, wo es so richtig schön heiß war. Wenn man vorher nie oder nur selten in der Hitze gelaufen ist, dann kann man hier schon Probleme bekommen. Daher verlege ich, je näher es zu den Wettkämpfen kommt, immer mehr Laufeinheiten in die Mittagszeit.
Aber schon vorher, bevor ich die Laufeinheiten in die Mittagszeit verlege, mache ich es so, dass ich die meisten Radeinheiten in die Mittagszeit verlege. Beim Rad fahren stört mich die Hitze nicht so sehr, und der Körper kann sich gut daran gewöhnen. Mit diesem Prinzip funktioniert es dann bei mir, dass sich der Körper nach einiger Zeit an die heißen Temperaturen gewöhnt, und dass der Leistungsabfall dann auch nicht mehr so groß ist, wenn es heiß ist.
Ich achte sehr darauf, dass ich beim Training in der Sonne gut eingeschmiert bin, um einen Sonnenbrand zu minimieren. Auch bei einer Langdistanz mache ich es so, dass ich mir schon vor dem schwimmen den Nacken und die Schulterblätter einschmiere, und nach dem Rad fahren bitte ich meist die netten Helfer, dass sie mir die Schulterblätter bitte nochmals einschmieren.
Das Trinken ist bei der Hitze wichtig. Wenn ich früh morgens laufen bin, dann nehme ich mir bis zu einer Länge von ca. 2 1/2 Stunden nichts zum trinken mit, aber wenn es länger wird, dann habe ich einen Trinkgurt, wo ich 6 kleine Trinkfläschchen drinnen habe. Allerdings befindet sich in den Fläschchen kein pures Wasser, sondern meist Wasser mit Isostar. Beim Radfahren ist es einfacher, da habe ich die Getränkehalter, wo ich bis zu 3 Trinkflaschen mitnehmen kann. Bei Einheiten bis zu 2 Stunden komme ich jedoch locker mit einer 600ml Flasche aus. Auch hier befindet sich kein pures Wasser in der Trinkflasche, sondern meist Himbeersaft, und je näher es zu den Wettkämpfen kommt, wird die flüssige Ernährung wettkampfspezifischer, entweder Isostar, Powerbar, oder was gerade beim Ironman angeboten wird, damit der Körper sich an die Ernährung gewöhnt.
Sobald es zum ersten Mal so richtig warm wird, tue ich mir schwer mit der Hitze, aber durch das regelmäßige Training zu Tageszeiten, wo es heiß ist, gewöhne ich mich dann daran. Körperliche Beschwerden, wie Kopfweh und so weiter, verspüre ich keine, aber sollte es so sein, dann sollte man schon Vorsicht walten lassen. Leute, die Kreislaufbeschwerden und ähnliches haben, sollten sowieso vorsichtig sein beim Training in der Hitze. Ich bin zum Glück gesund und lasse mich auch regelmäßig durchchecken, und der Puls ist ebenfalls ein guter Indikator, um festzustellen, ob man in der Hitze trainieren kann oder nicht.
Beim Training in der Hitze, in der Mittagszeit, nehme ich mich, je näher es zum Wettkampf kommt, nicht zurück. Gerade im Training habe ich die Möglichkeit, herauszufinden, wie weit kann ich gehen, was verträgt der Körper, und sobald es mir mal nicht mehr so gut gehen sollte, kann ich im Training sofort abbrechen und eine Pause einlegen. Durch das Training in der Hitze weiß ich dann, was im Wettkampf möglich ist. Und da ich kein Profi bin, muss ich im Wettkampf nicht an meine Leistungsgrenze gehen, denn ich verdiene nicht mein Geld mit den Wettkämpfen. Wenn es bei den Wettkämpfen auf Grund der Hitze nicht geht, dann kann ich mit ruhigem Gewissen einen Gang zurückschalten, um sicher und gesund in das Ziel zu kommen.
Im Jahr 2012 war es beim Ironman in Klagenfurt so richtig heiß, mein Radcomputer hat über 35°C beim Rad fahren angezeigt. Das war ein harter Wettkampf, ich bin damals nach knapp über 11 Stunden und 30 Minuten ins Ziel gekommen, und hatte durch mein Training mit der Hitze umzugehen relativ wenig Probleme während des Wettkampfes. Klar, wäre es um 10°C kälter gewesen, wäre meine Zeit damals um einiges besser gewesen, aber man muss sich an die Gegebenheiten anpassen. Trinwes hat damals eine Auswertung gemacht, wo rausgekommen ist, dass auf Grund der Hitze die Hobbytriathleten im Schnitt um ca. 1 Stunde länger gebraucht haben.
Für mich ist es so, dass ich mich freue, wenn es heiß ist, wenn der Sommer endlich da ist. Beim Training und bei einem Wettkampf würde ich mir etwas gemäßigtere Temperaturen wünschen, aber durch das regelmäßige Training in der Mittagszeit, zu Beginn nur kurze und wenige Einheiten, und das dann immer mehr steigern, habe ich dieses Thema doch im Griff.