Anfang dieser Woche gaben die Ironman-Macher bekannt, dass der Ironman Austria neben dem Schwimmen, Rad fahren und Laufen auch als Bike and Run Bewerb absolviert werden kann, da sich angeblich viele Teilnehmer an Ironman gewandt und ihre Bedenken bezüglich dem Schwimmen kund getan haben.
Vor einigen Jahren wurde beim Ironman 70.3 St. Pölten der Schwimmteil wegen der niedrigen Temperaturen gestrichen, da gab es damals schon ziemliche Diskussionen darüber. Ich war damals nicht angemeldet für den Bewerb, aber ich war damals (und bin es auch heute noch) der Meinung, dass das Schwimmen durchgeführt werden hätte können, denn man hat ja nach dem Schwimmen die Möglichkeit, sich im Wechselzelt umzuziehen.
Ebenso bin ich auch jetzt der Meinung, dass es nicht richtig ist, beim Ironman Austria bzw. generell bei einem Ironman oder einer Langdistanz einen Bike and Run Bewerb anzubieten. Ein Triathlon besteht aus 3 Disziplinen, dem Schwimmen, dem Rad fahren und dem Laufen. Auch wenn wir derzeit kein Schwimmtraining durchführen können, so wird es aus heutiger Sicht voraussichtlich ab 19.5. wieder möglich sein, im Hallenbad zu trainieren. Und in den Seen war es voriges Jahr möglich zu trainieren, so wird es auch heuer sein. Der Ironman Austria wurde erst vor wenigen Tagen auf den 19. September verschoben, es würde somit genügend Zeit für ein Schwimmtraining zur Verfügung stehen.
Der Veranstalter will natürlich mit seinen Veranstaltungen Geld machen, was legitim ist. Jedoch geht es leider in den letzten Jahren immer mehr auf Kosten von uns Teilnehmern. Mehr Geld kann man machen, indem man entweder die Kosten/Ausgaben senkt oder mehr Sponsoren an Land zieht, oder die Startgebühren erhöht, oder indem man mehr Teilnehmer zulässt. Ironman hat an mehreren Schrauben gedreht, aber durch das Zulassen von vielen weiteren Teilnehmern musste man in weiterer Folge wieder auf das leidige Thema Windschattenfahren reagieren. Also gab es Wellenstarts und dann Rolling Starts, und nun halt Bike and Run.
Ich habe beim Ironman Austria bisher den Massenstart miterlebt, ich habe die Wellenstarts miterlebt und auch den Rolling Start. Der Wellenstart hatte mich schon nicht überzeugt, denn in Klagenfurt gibt es die Möglichkeit, alle Starter gleichzeitig starten zu lassen (soferne das Starterfeld nicht so aufgebläht wird, wie es in den letzten Jahren geschehen ist), und der Rolling Start zerstört für mich das Feeling eines Ironmans total. Zu einem Ironman gehört für mich der Massenstart, die Schlägereien und Drängereien beim Schwimmen, auch wenn es nicht angenehm ist, es gehört dazu, dass man selbst und auch die Zuschauer auf Grund des Massenstarts weiß, wo man gerade liegt, man dadurch noch einmal beim Zielsprint alles aus sich rausholen kann und den einen oder anderen Teilnehmer noch überholt, auch wenn es egal ist, ob man 723. oder 724. wird. Beim Wellenstart und Rolling Start geht dieses Feeling verloren, und bei Bike and Run wird sowieso mit unterschiedlichen Waffen gekämpft.
Ich bekenne mich ganz klar zu einem Massenstart bei einem Ironman aber auch bei anderen Triathlonbewerben, egal ob Sprint-, olympische oder Mitteldistanz, wenn dazu die Möglichkeit, sprich der Platz beim Schwimmen, gegeben ist. In Klagenfurt wäre das möglich. Von einem Bike and Run halte ich absolut nichts, denn wir wollen einen Triathlon absolvieren, und dazu gehört das Schwimmen dazu. Dafür trainieren und bereiten wir uns in Bezug auf die Langdistanz lange vor. Auch wenn nun längere Zeit kein Schwimmen möglich war, so hat man bis 19. September noch genügend Zeit, um die 3,8km Schwimmen gefahrlos am Wettkampftag hinter sich zu bringen.
Das ist meine persönliche Meinung, so sehe ich es und stehe dazu. Und die Kritik, die ich ganz leise in Richtung Ironman äußere, bezieht sich nur auf das Aufblähen der Starterfelder und den damit einhergehenden Änderungen (Rolling Start z.B.). Mehr gefallen die Ironman-Veranstaltungen sehr gut, sie sind top organisiert, versprühen ein unglaubliches Feeling, ich starte sehr gerne bei einem Ironman-Bewerb und muss damit aber leider die Einschränkung, dass es keinen Massenstart mehr gibt, schweren Herzens in Kauf nehmen.